Hämorrhoiden Ratgeber

Arztbesuch bei Hämorrhoiden

Keiner spricht gerne über Hämorriden. So ist es leicht nachvollziehbar, dass viele Betroffene den längst fälligen Arzttermin ganz häufig aufschieben.

Die Motive für die Scheu vorm Arztbesuch mögen vielfältig sein: ein voller Terminkalender, die Angst vor peinlichen Momenten bei der Untersuchung, die Furcht, nur eine Operation könne helfen oder die Panik, es könnte etwas Schlimmeres sein.

Aber Nachbarn, Kollegen oder Familienangehörige sind bei der Klärung der Ursache Ihrer Symptome keine kompetenten Ansprechpartner – oft wollen sie sich mit dem Thema auch gar nicht auseinandersetzen. Auch der Apotheker kann seine fachliche Beratung sehr viel besser auf Ihre Erkrankung abstimmen, wenn die genaue Diagnose des Arztes vorliegt.

Beim Arzt sind Sie mit Ihrem Problem richtig aufgehoben. Auf der Grundlage einer sorgfältigen Untersuchung stellt er die Diagnose und bespricht mit Ihnen, welche Behandlungsschritte in Frage kommen. Bei einem Hämorridenleiden gibt es sehr viel mehr Therapiemöglichkeiten als die Operation. Die wird für gewöhnlich erst eingesetzt, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind oder wenn die Krankheit sehr weit vorangeschritten ist. In jedem Fall gilt: besser abklären statt aussitzen.

Der richtige Arzt

Ob Hausarzt oder Spezialist – wichtig ist ein gutes Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt.

Der erste Ansprechpartner bei Beschwerden am Po ist in den allermeisten Fällen der Hausarzt, bei Frauen oft auch der Gynäkologe. Sie besprechen nach einer Untersuchung und der Diagnosestellung das weitere Vorgehen mit Ihnen. Wenn Bedarf für weitere Tests besteht, eine konservative Therapie nicht mehr hilft, oder wenn das Hämorridalleiden weit fortgeschritten ist, dann erfolgt eine Überweisung an einen Spezialisten. Dabei kommen verschiedene ärztliche Disziplinen in Frage:

  • Der Gastroenterologe ist ein Facharzt für Erkrankungen des Magen-Darmtraktes.
  • Der Proktologe befasst sich mit Erkrankungen im Bereich des Enddarms. (Die Proktologie ist ein eigenständiges interdisziplinäres Fachgebiet, bei dem chirurgische, gastroenterologische, urologische, gynäkologsiche oder dermatologische Spezialkenntnisse erforderlich sind.)
  • Bei Hautproblemen im Analbereich kann ein Hautarzt hilfreich sein.
  • Einige Urologen haben ebenfalls eine zusätzliche Ausbildung als Proktologen.

Bitte beachten sie, dass für alle Diagnosestellungen von Erkrankungen im Analbereich eine rektale Untersuchung notwendig ist.

In einigen Fällen wird eine Hämorridenerkrankung als Zufallsbefund bei einer Untersuchung zur Darmkrebsvorsorge erkannt. Sollte das bei Ihnen zutreffen, dann zögern Sie nicht, mit Ihrem Arzt über mögliche Therapien zu sprechen oder sich zu einem Spezialisten überweisen zu lassen.

Welche Fragen soll ich stellen?

Sie können Ihren Arzttermin optimal nutzen, wenn Sie eine Liste Ihrer Fragen an den Arzt vorher aufschreiben.
Diese Fragen sollten Sie Ihrem Arzt stellen, nachdem Sie Ihre Symptome geschildert haben:

  1. Woher kommen meine Beschwerden?
  2. Wie sicher kann ich sein, dass es kein Krebs ist?
  3. Müssen weitere Tests gemacht werden und wenn ja, welche?
  4. Brauche ich eine Überweisung zu einem weiteren Spezialisten?
  5. Welche Behandlungsoptionen gibt es?
  6. Wie und wie lange soll ich die verschriebenen Medikamente anwenden?
  7. Gibt es Nebenwirkungen?
  8. Bin ich danach beschwerdefrei oder muss ich mit einem Rückfall rechnen
  9. Wo kann ich noch mehr über die Erkrankung nachlesen?

Im Übrigen können Sie den Arzt bei seiner Diagnosestellung unterstützen, wenn Sie Ihre Ernährungs- und Stuhlgangsgewohnheiten schildern. Oft empfiehlt es sich, wenn Sie Ihre Symptome aufschreiben. Der Arzt interessiert sich vor allem für folgende Informationen:

  1. Welche Symptome haben Sie genau?
  2. Seit wann leiden Sie an Ihren Beschwerden?
  3. Sitzen Sie viel?
  4. Wurden Ihre Beschwerden bereits behandelt?
  5. Wenn ja, welche Präparate wurden benutzt? (Schreiben Sie die Namen auf oder bringen Sie die Präparate zum Arzttermin mit.)
  6. Gibt es bekannte Allergien? Wenn ja, wogegen sind Sie allergisch?

TIPP: Notieren Sie Ihre Symptome und Fragen vor dem Arztbesuch.

Die medizinische Untersuchung

Die Aussicht auf eine proktologische Untersuchung ist für jeden unangenehm. Aber keine Angst: Ärzte werden dafür ausgebildet, die Untersuchung so schmerzfrei wie möglich zu gestalten. Zudem sind Patienten mit Hämorriden-Beschwerden keine Seltenheit in der Arztpraxis.
Ihr Arzt wird Sie zunächst nach Ihren Symptomen befragen. Nachdem er Ihnen die anschließende proktologische Untersuchung erklärt hat, begutachtet er dann den Darmausgang und tastet den Analkanal vorsichtig mit einem Finger aus. Um Ihre Privatsphäre zu respektieren, sind nicht untersuchte Körperpartien dabei abgedeckt.

Für eine genauere Beurteilung zum Beispiel der Schleimhaut des Analkanals schließt sich eine Inspektion mit einem kleinen 8-10 cm langen Röhrchen, dem Proktoskop, an. Mit einem Rektoskop lässt sich auch der Mastdarm bis zu einer Höhe von 15 cm inspizieren. Der Enddarm wird dabei vor der Untersuchung mit Hilfe eines kleinen Einlaufs (Klistier) gereinigt.

Rektoskopie und Proktoskopie sind in unterschiedlichen Positionen möglich. Der Patient…

  • legt sich mit angezogenen Beinen auf die linke Seite (Linksseitenlage) oder
  • stützt sich auf Knien und Ellenbogen auf (Knie-Ellenbogen-Lage) oder
  • liegt auf dem Rücken, wobei die Beine im Hüftgelenk und Knie um etwa 90° gebeugt sind (ähnlich wie auf dem Untersuchungsstuhl beim Frauenarzt). Für den Patienten ist dies die bequemste Untersuchungsposition.

Falls erforderlich, können diese Untersuchungen auch nach Gabe eines Beruhigungs- oder Schmerzmittels erfolgen.
Gut zu wissen

Eine Proktoskopie hilft dem Arzt bei der Beurteilung des Analkanals und des unteren Mastdarms.

Anzeige

Seiten

  • Analekzem
  • Analfissur
  • Analfistel
  • Analthrombose
  • Arztbesuch bei Hämorrhoiden
  • Datenschutz
  • Hämorrhoiden & Sport
  • Hämorrhoiden oder Krebs?
  • Hämorrhoiden Symptome, Grade, Stadien
  • Hämorrhoiden vermeiden / vorbeugen
  • Impressum
  • Proktitis
  • Topische Behandlung von Hämorrhoiden & Operation
  • Verschreibungspflichtige Hämorrhoidensalbe ohne Rezept & ohne Arztbesuch online bestellen – Rezeptfrei kaufen
Impressum - Datenschutz