Blut beim Toilettengang? „Es sind ja nur die Hämorriden“, denken viele und versäumen es, rechtzeitig zum Arzt zu gehen. Doch in seltenen Fällen kann sich dahinter eine Krebserkrankung verbergen. Ein Arztbesuch bringt rasch Klarheit.
Zwar sind Darmkrebserkrankungen zum Glück seltener als Hämorridalleiden. Dennoch: Im Jahr 2004 erkrankten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 37.000 Männer und knapp 36.000 Frauen an Krebs des Dick- oder Mastdarms. Mehr als 90 Prozent der Patienten sind älter als 40 Jahre.
Zu den wichtigsten Symptomen einer Darmkrebserkrankung zählen Blutungen aus dem After und Veränderungen im Stuhlverhalten, etwa ein Wechsel von Verstopfung oder Durchfall. Bauchschmerzen und Gewichtsverlust treten meist spät auf. Leider treten alle diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen im Bereich des Enddarms auf.
Sehr selten – Analer oder perianaler Hautkrebs am After
In sehr seltenen Fällen können auch andere Krebsarten zu Beschwerden am Darmausgang führen. Das Analkarzinom macht ungefähr 1-2 Prozent der Tumoren des Magen-Darmtraktes aus. Das Analkarzinom entsteht, wenn Zellen in der Umgebung des Afters oder innerhalb des Analkanals bis zum Übergang zur Mastdarmschleimhaut entarten. Zu den Symptomen zählen Fremdkörpergefühle, Schmerzen am After oder Ausfluss, Veränderungen des Stuhlverhaltens, vermehrtes Pressen beim Stuhlgang und Lymphknotenschwellungen am After oder in den Leisten.
An der Haut in der Umgebung des Afters können auch Hauttumoren auftreten: sogar maligne Melanome (schwarzer Hautkrebs) wurden dort schon beobachtet, obwohl diese Krebsart sehr viel häufiger an Hautstellen auftritt, die stark der Sonne ausgesetzt sind.
Viele Krebsarten werden mit einer zu Grunde liegenden genetischen Disposition in Verbindung gebracht. Wenn ein Verwandter von Ihnen Krebs hatte, sollten Sie Ihren Arzt darüber informieren.
Auch wenn der Gang zum Arzt Überwindung kostet: Haben Sie keine Angst davor. Denn rechtzeitig erkannt und behandelt, sind Darm- und Analkrebs meist gut behandelbar. Sollte sich herausstellen, dass es etwas Harmloseres ist – umso besser.